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UNIX-Befehle
Dies ist eine Zusammenstellung von nützlichen UNIX-Befehlen, die ich einerseits von früher von der Sun Sparcstation IPC her kenne und in neuerer Zeit seit MacOS X dazu gelernt habe. Getestet wurden sie insbesondere unter MacOS X 10.2.x. Die Auswahl ist subjektiv und kann beliebig erweitert werden. Die Verwendung einiger dieser Befehle setzt Sachverstand voraus und liegt im Verantwortungsbereich des Einzelnen.
Ausführlichere Informationen sind jeweils in den man-pages abrufbar (siehe man).
Die Befehle
Allgemeines
- man Befehlsname
- Zeigt die in UNIX vorhandenen Handbuchseiten (manual pages) zum gewünschten Befehl.
- Siehe auch man man.
- apropos Befehlsname/Stichwort
- Sucht und zeigt den gewünschten und ähnliche Befehle an.
- whatis Befehlsname
- Zeigt eine Kurzübersicht zum gewünschten Befehl.
Dateien und Verzeichnisse
- cat Dateiname
- Zeigt den Inhalt einer Datei.
- cd
- change directory
- Wechselt in ein neues Verzeichnis. Bsp.:
cd Verzeichnisname
cd .. wechselt eine Ebene höher (auch mehrere Ebenen gleichzeitig möglich: cd ../../..).
- chmod
- change file modes: Ändern der Benutzerrechte einer Datei.
- chown
- change file owner and group: Ändern des Eigentümers (und Gruppe) einer Datei.
- cp
- copy: Dateien kopieren.
- grep
- Suche nach Textmustern: Beispiel für die Verwendung von grep: ps -ax | grep cron listet die laufenden Cronjobs auf.
- ls / ll / l
- directory listing
- Listet den Inhalt des aktuellen Verzeichnisses auf.
ls -a listet alle, auch unsichtbare Dateien auf.
ll stellt Zusatzinformationen dar (wie z.B. die Benutzerrechte, Eigentümer und Gruppe usw.). Es ist eine Verknüpfung auf ls -al.
l funktioniert wie ll, jedoch ohne die unsichtbaren Verzeichnisse anzuzeigen.
- mkdir
- make directoy: Neues Verzeichnis erstellen.
- mv
- move files: Dateien in ein anderes Verzeichnis verschieben.
- pwd
- path of working directory: Zeigt den Pfad des aktuellen Verzeichnisses.
- rm
- remove: Dateien löschen
- rm -f löscht ohne Nachfrage. Die Option -r bewirkt rekursives Löschen, d.h. es wird der gesamte Inhalts eines Verzeichnisses gelöscht. Mit Vorsicht zu geniessen, weitere Infos siehe man pages.
- Die Option -P löscht "sicher", indem die zu löschende Datei mit 0xff und 0x00 überschrieben wird.
- tar Dateiname.tar
- Entpackt eine tar-komprimierte Datei ("untar").
Systembefehle und Netzwerk
- cal
- Zeigt den Kalender des aktuellen Monats.
- cal 2004 zeigt den Kalender für das Jahr 2004 und cal 09 1967 den September 1967 an.
- clear
- Löscht die Bildschirmanzeige des Terminals
- date
- Zeigt das Systemdatum und die Uhrzeit.
- defaults read "Apple Global Domain"
- Gibt gewisse Systemparameter aus.
- df
- disk free: Zeigt den freien Platz auf der Harddisk an.
- diskutil info /
- Zeigt Informationen zur Harddisk an (gesamter und freier Speicherplatz, mit welchem Dateisystem die HD formatiert ist usw.).
- dmesg
- Zeigt den Inhalt des System Message Buffers.
- fsck
- file system check: Test und Reparatur des Dateisystems.
- Die Option -y beantwortet alle Fragen, ob repariert werden soll, mit ja ("yes"). Die Option -f erzwingt ("force") den File System Check auch bei aktiviertem JFS ("Journaling File System").
- host -lvt any Domain
- Liefert alle Hostinformationen der eingegebenen Domain.
- ioreg -b
- Gibt die in/out-Registry aus.
- JFS - Journaling File System
- Seit MacOS X 10.2.2 kann neben dem bisherigen HFS+ Diskformat ein sogenanntes Journaling File System freigeschaltet werden ("HFS+ Journaled"). Da die Aktivierung unter MacOS 10.2.x nur in der Serverversion im graphischen Frontend vorgesehen ist, muss das Terminal verwendet werden und folgendes eingegeben werden:
- sudo diskutil enableJournal / : Einschalten des Journaling File Systems.
- sudo diskutil disableJournal / : Ausschalten des Journaling File Systems.
- Ab MacOS 10.3 kann JFS in den Systemeinstellungen aktiviert werden.
- kill -n PID
- Beendet den laufenden Prozess mit der Prozessnummer PID (diese kann mit top und ps ermittelt werden).
- kill -3 PID entspricht einem normalen "Quit".
- kill -9 PID erzwingt einen "Force Quit".
- machine
- Zeigt den Prozessortyp, z.B. ppc7450.
- netstat
- network status
- netstat -w n aktualisiert die Informationen alle n Sekunden
- netstat -f inet zeigt alle laufenden Internetverbindungen
- ping DNS/Domain
- ping -c 10 DNS sendet 10 Pings an die gewünschte Domain.
- ps -auxc
- Listet alle laufenden Prozesse auf.
- shutdown -h now
- Fährt den Computer sofort, ohne zeitliche Verzögerung herunter.
- Benötigt Admin-Rechte (siehe sudo).
- su, sudo
- su = super user mit uneingeschränkten Rechten. Sollte nur von jemandem benutzt werden, der weiss, was er tut.
- sudo -s = super user do. Aktiviert den Super-User nur temporär. Gewisse Befehle können nur mit sudo ausgeführt werden. Sudo kann nur von Benutzern aktiviert werden, die im sudoers-File eingetragen sind, m.a.W. die Admin-Rechte haben.
- top -u
- Ist ein Prozessmonitor, der alle laufenden Prozesse nach CPU-Last sortiert anzeigt und laufend aktualisiert.
- top -us3 aktualisiert alle 3 Sekunden. Beendet wird top mit ctrl-c oder q.
- traceroute DNS/Domain
- Macht einen "Traceroute" zur gewünschten Domain.
- uname -a
- Liefert Informationen zum installierten System. Die Option -a liefert alle Informationen, so wie wenn -mnrsv eingegeben würde.
- uptime
- Zeigt die "Laufzeit" des Computers seit dem letzten Bootprozess
- Bsp.: 12:40AM up 21 days, 13:56, 5 users, load averages: 0.10, 0.12, 0.15
- who
- Zeigt alle angemeldeten User.
- whoami / who am i
- Welcher der angemeldeten User bin ich?
Applikationen
- bc -l
- Ein "Taschenrechner" im Terminal. Die Option -l erlaubt Fliesskommaberechnungen. Beenden durch Eingabe von quit.
- cal
- Kalender. Siehe oben bei den Systembefehlen.
- ftp
- ftp startet ftp ("file transfer protocol")
- open ftp-Serveradresse: Startet die ftp-Session
- ls, cd usw. zum Navigieren
- get "Dateiname": Dateien herunterladen
- put "Dateiname": Dateien zum Server hochladen
- close: Beendet die ftp-Session
- bye: Beendet ftp
- leave hhmm
- Zeigt eine Erinnerung, dass es um die Uhrzeit "hhmm" Zeit ist abzuschalten.
- leave +hhmm erinnert in h Stunden und m Minuten von jetzt an ans Abschalten: Time to leave!
- Beendet wird leave am besten mit dem Befehl kill -3 PID.
- ELIZA
- Der Psychiater, der in jedem "UNIX-Computer" steckt -- genau genommen in EMACS:
- Zuerst den Texteditor EMACS durch die Eingabe von emacs starten.
- Um zur Befehlszeile unten zu gelangen ESC drücken, dann x eingeben.
- Danach doctor eingeben und sich überraschen lassen bzw. via Tastatur mit Eliza reden. :-)
- Alternative Variante, wenn EMACS noch nicht gestartet ist: emacs -f doctor eingeben.
- EMACS
- Ein Texteditor. In emacs sind einige interessante "Nebenprodukte" eingbaut:
- emacs -f doctor: Startet eliza (siehe oben).
- emacs -f tetris: Startet das altbekannte Spiel "Tetris".
- emacs -f life: Startet das "Game of life".
- emacs -f hanoi: Startet "Tower of Hanoi".
- emacs -f dunnet: Startet "Dunnet", ein textbasiertes Adventure-Game.
- emacs -f viper-mode: Startet einen vi-Emulator in emacs (siehe auch vi).
- top
- Ein Prozessmonitor. Siehe oben bei den Systembefehlen.
- vi
- Ein weiterer Texteditor. Zur Bedienung siehe man vi.
- visudo
- Eine Variante des Texteditors vi, die dazu dient, das sudoers-File zu editieren, indem nur ein Benutzer gleichzeitig die Datei öffnen und ändern kann. Beim Schliessen der Datei wird zudem eine Syntaxüberprüfung vorgenommen.
MacOS X Goodies
- Bewegtes Hintergrundbild
- In MacOS X kann der Bildschirmschoner als Hintergrundbild eingestellt werden. Dazu muss folgende Zeile im Terminal eingegeben werden (ohne Zeilenumbruch):
- /System/Library/Frameworks/ScreenSaver.framework/Resources/ScreenSaverEngine.app/Contents/MacOS/ScreenSaverEngine -background &
- Beenden mit kill -3 PID.
created: 20.9.2003
modified: 12.3.2004
